Hostels in Dresden [

In den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen verlassen wir die industriellen Hallen des Sektor Evolution. Im Outdoor Zirkuszelt spielt der DJ noch ein sphärisches Deep Dubtechno Set. Die Nacht war lang und exzessiv, bei treibendem Techno sind wir völlig aufgegangen im Moment. Wir machen noch einen kurzen Stop im legendären OKA, oder auch liebevoll "klein a" genannt, wo die progressive Technoparty noch das ganze Wochenende weitergeht. Aber wir sind erschöpft und wollen noch ein wenig quatschen und die Nacht ausklingen lassen. Ein bisschen angetrunken tauschen wir unsere Erinnerungen aus. Das denkmalgeschützte Industriegelände oder auch die Straße E genannt, hat schon immer alternative Partyherzen höher schlagen lassen. Viele Clubs, wie die Paula für House und Minimal Techno, Tante Ju, der altehrwürdige Bunker für Darkwave und Gothic oder die Reithalle haben hier ihr zu Hause in alten Trafohäuschen oder in den backsteinernen Ex- Munitionsfabriken gefunden. Wir befinden, dass Tanzen geiler ist, als die bleierne Vergangenheit und laufen beschwingt in Richtung Süden.

Von den Höhen des Industriegeländes sind es nur vier Haltestellen bis nach Hause und obwohl die Bahn in Dresden die ganze Nacht zuverlässig Anschlüsse bedient, wollen ich und meine Crew lieber zu Fuss den Elbhang hinunter Richtung nach Hause spazieren.

Es gibt noch andere Clubs in Dresden wie das Stromwerk im Kraftwerk Mitte Komplex, welches im Vergleich zu den anderen Clubs eher weniger Bedeutung in der Szene findet, da die Location sehr kommerziell ist und Veranstaltungen auch nicht so regelmäßig stattfinden. Das Kraftwerk Mitte dagegen ist dagegen aus architektonischer Sicht einen Besuch wert und beherergt unter vielen anderen auch das Theater der Jungen Generation beispielsweise. Symphatischer ist da der kleinere Gisela Club mit Wohnzimmeratmosphäre und Biergarten, auch ein bisschen abseits vom Zentrum im Stadttteil Löbtau. Spannend ist hier das Konzept der "Vote Night", wo du online abstimmst, in welchem Rahmen die Party stattfinden soll. Abwechslungsreiches Programm gibt es hier bei Karaoke oder 90's Party. Die Koralle ist wohl der kleinste Club Dresdens, und mit klein meine ich winzig. Dafür ist der Eintritt auch klein. Sie liegt mitten in der Neustadt in einem alten Gewölbekeller und ist bekannt für Techno, House oder Funkparties. Nichts für stundenlangen Ausdruckstanz aber definitiv cool für zwischendurch, wenn man sowieso auf Kneipentour in der Neustadt unterwegs ist.

Wir stromern hinunter Richtung Dresdner Neustadt, dem Szeneviertel Dresdens. Im Alaunpark setzen wir uns mit dem letzten Bier auf die tagsüber sehr belebte aber jetzt fast meditativ- stille Wiese, hören den Vögeln in den alten Bäumen zu, sehen Nachtschwärmer wie uns einen ruhigen, sonnigen Platz suchen, oder langsam Richtung nach Hause wanken. Gut, dass sowohl das Lollis Homestay, als auch das Hostel Mondpalast schnell von hier zu erreichen sind, und wir können uns schlafen legen und Kraft tanken für die nächste Nacht.

Nachdem wir uns ausgeschlafen und mit gutem Essen gestärkt haben (Tipps unter "Kulinarisches"), drehen wir die nächste Runde durch die Dresdner Clubs und bleiben heute in der Neustadt, weil hier alles nah beieinander liegt und damit fußläufig entspannt von den Hostels aus zu erreichen ist.

Nachdem uns ein Cocktail zum Start im Wohnzimmer, dem El Cubanito direkt gegenüber vom Lollis Homestay, oder in der Madness Bar wieder in Feierlaune gebracht hat, beginnen wir den Clubabend im Alten Wettbüro. Hier können wir etwas trinken, wenn wir wollen auch essen - es ist wichtig, den Magen vor einem Abend zu füllen! - und lauschen dem entspannten DJ Set, oder guter Live-Lounge-Musik. Sowohl das Innere des Lokals als auch der Innenhof draußen sind sehr entspannt und gemütlich.

Für Live-Musik und DJ-Sets sollten wir Ost-Pol, Groove Station und Katy's Garage nicht vergessen. Auch das Blue Note, welches allerdings eine deutlich wärmere, jazzige Atmosphäre bietet.

Wenn wir hingegen einfach nur einen Rundgang durch die emblematischsten Bars des Viertels machen wollen, kommen wir unbedingt an der historischen Gastwirtschaft Hebedas vorbei, das heute immer noch wie die Nachbarschaftskneipe aussieht, aber mittlerweile ein junges hippes Publikum anzieht. In der näheren Umgebung gibt es etliche weitere empfehlenswerte Bars: Die 100, Lebowski Bar, Bautzner Tor, Weinzentrale, Bar Holda, Combo Café Bar, MORA Dresden, Tír na nÓg, Heartbreak, Rosis Amüsierlokal (mit Hellmuts zum Essen, für die Studierenden immernoch ein MUSS)

Wenn unser Alkoholpegel schließlich so hoch ist, dass wir alle Hemmungen verloren haben, nun... das wird der Moment sein, um in den Luden zum Gruppenkaraoke zu gehen... Die Mutigsten können sich auch im Pole Dance versuchen!